Die Räume im 1. Stock des Pfarrzentrums Heilig Geist sind alle nach herausragenden religiösen Persönlichkeiten der neueren Zeit benannt. Der größte Raum, im Südwesten liegend, hat eine Aufnahmefähigkeit von bis zu 40 Personen und heißt „Raum Frère Roger Schutz“.
Schutz wurde 1915 als Sohn eines reformierten Pfarrers bei Yverdon im Schweizer Kanton Waadt geboren. Nach dem Studium der evangelischen Theologie gab er eine sichere Pfarrerlaufbahn auf und fuhr in das kleine Bergdorf Taizé in Burgund, das direkt an der Demarkationslinie zwischen dem deutsch besetzten Nordfrankreich und der (relativ) freien Südzone lag. Dort versteckte er viele Flüchtlinge, vor allem Juden und Oppositionelle. Nach dem Krieg kümmerte er sich um Kriegswaisen, aber auch um deutsche Kriegsgefangene.
Aus dieser Arbeit ging 1949 die „Gemeinschaft von Taizé“ hervor, eine ökumenische Bruderschaft (dementsprechend „Frère“, „Bruder“ Roger). Frère Roger Schutz hat mit seiner Ordensgemeinschaft, deren Prior er war und der bald Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen, Katholiken und Anglikaner angehörten, zeitlebens auf eine Versöhnung der christlichen Konfessionen hingearbeitet. Angesprochen hat er vor allem auch die Jugendlichen. Seit den 50-er Jahren versammelten sich Zehntausende junger Christen aus der ganzen Welt in Taizé zu Gesprächen und zum Gebet. Ein besonderes Anliegen war ihm die Solidarität mit den Ärmsten der Armen.
Am 15. August 2005 wurde Frère Roger in Taizé beim Abendgebet von einer psychisch kranken Frau mit einem Messer tödlich verletzt.